Harddisk von Quantum zeigte Sun bereits im Dezember 1998.Jini soll
regeln, wie Computer und andere Geräte sich miteinander im Netzwerk unterhalten.
Jini baut zwar auf Java auf, enthält aber mehr als nur ein paar Java-Softwarebibliotheken.
Die im Source verfügbare "Firmware" soll es möglich machen, daß Geräte ohne
Konfigurierung einfach nur im Netzwerk angesteckt werden können und gleich laufen - wie
ein Telefon in der Telefonbuchse. Das Gerate kann sich selbst identifizieren, des Netzwerk
antwortet, und los geht es - die technischen Daten werden dabei gleich mit übertragen,
damit die Treiberauswahl nicht mehr von Hand erledigt werden muß. Ein Drucker etwa würde
seine Auflösung und Farbinformation mitsenden. Die Silicon-Valley-Postille Mercury News
hofft, daß damit Handys, kleine tragbare Computer und
Stereoanlagen endlich miteinander kommunizieren können und so neue Märkte entstehen.
Jini soll die Art, wie ein Netzwerk funktioniert, total umkrempeln: Statt wie im Client-Server-Modell soll Jini automatisch auch
eine Ressourcenverteilung steuern. Große Hersteller wie Ericsson und Quantum waren
bereits vorher über die Pläne der Sun-Techniker informiert, berichtet die Mercury News,
und noch mehr Unternehmen gaben an, bereits kommerzielle Produkte auf dieser Basis zu
planen. Quantum beispielsweise könne Festplatten nicht mehr nur an PC-Hersteller, sondern
an jedermann verkaufen, der sie einfach nur ansteckt, wo er sie braucht. Die Geräte und
ihre Daten innerhalb des Netzwerkes werden über einen "Lookup Service" -
ähnlich den Nameservern im Internet, aber verteilt - bereitgehalten. Cheftechniker Greg
Papadpoulos nennt dies "spontanes Networking" - denn einmal etwas angesteckt,
weiß es schon das ganze Netz.
Die Wall Street war entzückt, weil Sun sich auf ein kleines Problem konzentriert statt
alles neu bauen zu wollen: Jini läuft auf allen verbreiteten Netzwerkprotokollen.
Einziges Problem wird nun die Marktakzeptanz. Novells-Chef Eric Schmidt spricht dazu aus
Erfahrung: "Es ist halt nicht von Microsoft" - man bräuchte sehr viel
strategisches Geschick, um einem Konter des Softwareriesen etwas entgegenzusetzen.