Sommerzeit, Insektenzeit, wer kennt das nicht? Subversive Software verkuendete juengst in ihren, wie ueblich in dezentem Schwarz gehaltenen, Anzeigen, sie h„tten die endgueltige Loesung der Insektenplage entwickelt, den FALK (Fliegen Abwehr Laser KULT). Wir bestellten uns ein Exemplar, welches uns auch prompt drei Tage sp„ter in einem schwarzen Paket berbracht wurde. Allein das Auspacken war eine Freude, wir mussten lediglich an einem Ring am Packet ziehen, den wir auch prompt mit einem undefinierbaren Gegenstand zusammen in der Hand hielten. Wir warteten. Nachdem wir die Truemmer unserer leichteren Einrichtung und unseres Bueroboten, der zu nahe dran stand, beseitigt hatten, stand der FALK in vollendetem Design vor uns. Phantastische Verarbeitung, fast kein Plastik, alles aus einem blauschwarz schimmernden Metall, eine schlankes Geschuetz, nach allen Seiten schwenkbar, montiert auf einem berschweren Netzteil. Und eine serielle Schnittstelle an einer Seite. Da fehlt doch was? Wir durchwuehlten nochmal den Resteberg und fanden das Kabel und die Diskette fr den PackEinTosh II, nachdem wir beides von den Resten unserer Hauskatze befreit hatten, schlossen wir den FALK an unserem PackEinTosh an und starteten das Programm. Es meldete sich mit dem ueblichen Abspielen der Pappel-Hymne und dem KULT, diesmal Version 8.1, und dann fragte es uns, ob wir Automatik, oder Handbetrieb wuenschen, beides natuerlich in 4096 Farben, perfektem Sound und Maussteuerung. Fr den Anfang waehlten wir Handbetrieb, auf dem Bildschirm erschien ein Ausschnitt von unserem Buero mit einem geilen Fadenkreuz in der Mitte. Es war wirklich GEIL, sie hatten DAS Fadenkreuz berhaupt gefunden, es spottet jeder Beschreibung, man muá es schon gesehen haben. Wir spielten mit der Maus und sahen uns das ganze Buero auf dem PackEinTosh an, fliessendes ruckelfreies Scrolling, probierten die Fensterleiste aus, tatsaechlich, wieder Hintergrundsound, komponiert von el Meuro, Beat, wir scrollten um zum Fenster, ah, ein Vogel, klick, nichts passiert, nochmal, klick klick, ein Fenster blendete sich ein, und erklaerte uns den Unterschied zwischen einem Vogel und einem ekelhaften Insekt, fragte danach, ob wir die "FUN"-Option wuenschten. Wir klicken auf "JA", und KULT 8.1 schaltete die Identifizierungsroutine aus. Noch mal klick, ein rosa Lichtfinger entspringt dem leise summenden FALK, greift nach dem Vogel, wir hoeren sein mitleiderheischendes Fiepen, es brutzelt, und der Vogel ist weg, Rauchwoelkchen und einen suesslichen Geruch hinterlassend. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit ausgiebigen Tests des FALKs. Am n„chsten Morgen testeten wir die Auto-Funktion von FALK, und stellten ihn ein. Er brauchte 90 Sekunden, um unser Buero absolut fliegenfrei zu schiessen, sogar die Spinne hinter dem Aktenschrank, an die wir uns all die Jahre gewoehnt hatten, erwischte er. Danach war Ruhe, und wir luefteten, es roch nach Ozon. Ungluecklicherweise stand ein Garten hinter dem Fenster, und wir mussten schliesslich das Fenster mit Alufolie abdecken, um FALK daran zu hindern, die Rosen und alles was dazugehoerte, in Brand zu schiessen. Im Manual (schwarz mit silbernen Buchstaben) stand dazu nur, daá FALK durchaus in der Lage ist, Insekten auch durch indirekte Massnahmen auszurotten. Danach war wieder erst mal Ruhe, bis Sammy auf die bloede Idee kam, seinen Mauszeiger zu editieren, ploetzlich zischte ein Laserstrahl in seinen Armageddon-Monitor und brachte ihn zur Implosion. Als wir ihn sp„ter im Krankenhaus befragten, gab er zu, daá sein Ikon ein bisschen Aehnlichkeit mit einer Fliege gehabt haben k”nnte. FALK sass selbstzufrieden summend und schwarz immernoch auf seinem Platz mitten im Buero. Wir wollten den PackEinTosh ausschalten, als uns FALK dann einen Warnschuá vor die Pantoffeln setzte. Wieder das Handbuch, FALK ist selbstverstaendlich auch dazu in der Lage, seine einwandfreie Funktion zu garantieren. Gerade als wir resigniert ber unseren Schreibtischen gebeugt sassen, kam der angemeldete Mensch vom Finanzamt ins Buero und wollte unsere Bilanzen berpruefen. Wir erklaerten ihm, daá wir weder Geld noch Bilanzen h„tten, er lachte nur und deutete unser Ende an, wir schimpften ihn ein blutsaugendes Insekt. FALK erledigte ihn kurz und gruendlich, wir hatten ein bisschen zittrige Haende, als wir die heisse Asche in den Muelleimer kippten. Wir k”nnen FALK uneingeschraenkt weiterempfehlen. Wie alle Produkte der Subversive Software, hinterlaesst auch dieses geniale Tool einen phantastischen Eindruck, nur der Stromverbrauch k”nnte niedriger sein.