Microsoft Windows Vista Beta 2 Build 5308
Nachdem im Sommer 2005 die Beta 1 released worden ist, kamen einige monatliche Weiterentwicklungen von Windows Vista heraus. Im Februar 2006 kam dann die Build 5308 als sogenannte Februar CTP heraus. Die DVD ist prall gefüllt mit sage und schreibe 2780 MB, allein die install.wim nimmt 2.5 GB ein. Ein solches Windows Vista kann entweder per Boot-DVD (wenn unterstützt) oder von einem Windows-System ab XP aus installiert werden! 7800 MB Speicherplatz müssen mindestens auf dem System vorhanden, um Vista zu installieren. An RAM erfordert es 512 MB RAM, also mehr als Windows NT 5.0 an Festplatte, heftig! Selbst mit einem Pentium 4 mit 1800 Mhz und 512 MB RAM (für Windows 2003 mehr als ausreichend) dauert die Installtion ca. 50 Minuten und braucht mehr als 90 Sekunden zum hochfahren, wenn es dann einmal eingerichtet ist. Das System bietet einen neuen eigenen Boot-Manager, der den alten NICHT ersetzt, sondern der alte von 2003 oder älter wird in das Boot-Menü des neuen OS-Loaders eingebunden. Dagegen hat es noch keinen Startbildschirm, es ist nur schwarz mit einem Hinweis, dass Windows (C) 2006 von der Microsoft Corp. ist. Die endgültige Version soll aber einen Bootbildschirm haben. Was gegenüber der Beta 1 direkt beim Start des Desktops auffällt, ist der neue runde schön designte Startbutton von Vista. Da diese Beta die Ultimate Edition darstellen soll, sind alle Funktionen enthalten, auch das Media Center aus den bekannten Windows XP Media Center Editions und der Tablet PC Edition.
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| Windows Vista Ultimate Edition nach dem Start und den neuen Systemeigenschaften |
Windows Vista hat auf dem ersten Blick wenig neues außer dem Startbutton und einem neuen Standard-Theme, welches, um voll ausgenutzt werden zu können, eine DirectX 9-Grafikkarte erfordert. Ansonsten können die neuen Glass-Effekte nicht dargestellt werden, wie auf meinem System, da ich nur eine DirectX7-Grafikkarte besitzte. Aber seit XP und Windows 2003 hat sich sehr viel verändert, die Systemsteuerung ist viel umfangreicher geworden und bietet mehr Optionen als je zuvor. Windows Defender (früher: Windows AntiSpyware) ist komplett integriert und bietet Schutz gegen Spyware. Auch das bekannte Sicherheitscenter aus Windows XP Service Pack 2 ist wieder mit von der Partie und noch hartnäckiger loszuwerden als damals. Das Startmenü hat auch Erweiterungen bekommen und klappt beim Klick auf Alle Programme nicht mehr nach rechts aus, sondern nach links, außerdem kann man jetzt über einen Search-Button gezielt nach Eintragen im Startmenü suchen.
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| Wow, Vista hat aber eine ganze Menge Einstellungen. |
In der neuen Systemsteuerung sind einige Elemente hinzugekommen: AutoPlay, BitLocker Drive, iSCSIInitator, Mobility Center, Netzwork List und Map und viele andere Optionen sind komplett neu oder gründlich überarbeitet worden. In der Systray sind auch einige Elemente neu: ganz links: Windows Defender (neu), ICQ (von mir installiert), Hardware sicher entfernen (wie in XP), Batterieanzeige (könnte mal ein schöneres Symbol bekommen), Wireless LAN (erweitert) und Lautstärkeregelung (auch nicht gerade schön). Erwähnenswert ist auch, dass Windows Vista zwar sicherer geworden ist, dadurch, dass man nicht automatisch als Administrator sich im System rumbewegt, aber nicht unbedingt komfortabler. Selbst den Start des Task-Managers muss man mit nem Klick auf Erlauben bestätigen. Da sollte man noch mehr einstellen können!
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| Das neue, immer noch 2-geteilte, Startmenü von Vista: fast wie in XP zu bedienen. |
Das neue Startmenü verhält sich ähnlich wie unter XP, jedoch ist der Ausführenbefehl von Anfang an nicht dabei, man muss ihn erst in den Optionen des Startmenüs finden und aktivieren, umständlich finde ich als einer, der Ausführen oft verwendet. Wo wir schon mal bei ausführen sind, der neue Dialog zum öffnen und speichern von Dateien ist alles andere als gewohnt und benötigt einiges an Eingewöhnungszeit. Ebenso der komplett neu gestylte Explorer ohne eine richtige Zweiteilung wie in allen Versionen ab Windows 3.1. Ich komme mit dem NICHT zurecht.
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| Der Windows Vista-Explorer, kompliziert und leider nicht ganz schlüssig, Verbesserungspotenzial. |
Im Kern des Systems sind auch einige neue Sache hinzugekommen: Windows Media Player 11, Internet Explorer 7.0 und DirectX 10.0. Der Media Player geht konsequent den Schritt weiter, den Microsoft schon mit Version 10 eingeleitet hat: schlanker, einfacher zu bedienen und dennoch größer und damit resourcen-verbrauchender. Was anderes wäre ja auch ungewohnt bei Microsoft.
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| Windows Media Player 11.0 Build 6097 unter Vista. |
In den DirectX Diagnostics steht auch, dass DirectX 10 auf dem System installiert ist und damit wird DirectX 9.0c doch in Form von Version 10 und nicht in Form von WGF weiterentwickelt. Auch das gesamte Diagnosticstool hat nicht mehr so viele Optionen wie unter DirectX 9.0x.
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| 32-Bit Version von DirectX 10 unter Vista Ultimate |
Aber nicht nur DXDIAG.EXE hat Veränderungen erfahren, auch die allgemeine Microsoft Systeminformation MSINFO32.EXE sieht anders aus als unter den bisherigen Version von Windows ab 95. Aber im Grunde genommen werden die ähnlichen Aspekte angezeigt wie bisher auch!
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| Systeminformation jetzt mit Suche nach bestimmten Aspekten |
Vista hat jetzt im Startmenü und im Windows-Ordner selber einen eigenen Unterordner für die altbekannten und neuen Windows-Spiele wie Solitär und Co. Das ist aber mehr optischer SchnickSchnack als eine sinnvolle Erweiterung von Vista.
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| Der neue Games-Ordner mit mehr Informationen zu den Spielen. |
Der Internet Explorer 7.0 ist hingegen eine wichtige Erweiterung, er ersetzt den Internet Explorer 6.0 SPx und beinhaltet eine ganze Menge sinnvoller und halbsinnvoller Neuerungen wie sicherere Grundeinstellungen und die ganzen Sicherheitsaspekte des Service Pack 2 für XP. Neu ist ebenfalls die Option für Tabbed Browsing (aber abstellbar für Fans der alten Oberfläche) und auch Feeds kann der Internet Explorer 7.0 jetzt darstellen. Ebenso ist der Name neu: Windows Internet Explorer statt Microsoft Internet Explorer, soll wohl hinweisen, dass es den IE nur für Windows gibt (Mac-Versionen wurden ja eingestellt). Und der Internet Explorer hat ebenso ein neues Icon bekommen, aber das ist bekanntlich nur Oberfläche und nicht der Kern. Im Kern soll der IE7 endlich viel sicherer sein als der MSIE6, aber das muss wie immer abgewartet werden.
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| Neuer nicht ganz mehr wiederzuerkennender Internet Explorer mit aktivierten Tabs |
Relativ identisch mit dem von Windows XP ist hingegen der Geräte-Manager, war dieser ja bekanntlich komfortabel und fortgeschritten genug gewesen. Dementsprechend hat Microsoft dort nur Detailverbesserungen vorgenommen.
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| Mal etwas bekanntes: Der Device Manager aka Geräte-Manager unter Vista |
Wer dann sein Windows nach der Installation der Gerätetreiber einrichten will, denkt bestimmt an rechte Maustaste auf dem Desktop und Eigenschaften. Aber diese Option wurde umbenannt und auch vollkommen anders aufgebaut als in Win95-Win2003. Statt mehrere Tabs mit den entsprechenden Optionen sehen wir ein Fenster mit 7 verschiedenen Optionen im Stil der Systemsteuerung. Wieder mal was zum komplett umgewöhnen, da nichts mehr am gewohnten Platz sich befindet...
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| Das ist aus dem Dialog Eigenschaften von Anzeige geworden: Control Panel -> Personalization |
Hingegen gleich geblieben ist die About-Box, die auch bekannt ist als winver.exe. Das dort vorhandene Logo zu Windows Vista wird wohl auch noch überarbeitet werden, da es nicht sehr ansprechend ist. Neu in Windows Vista ist aber, dass dort steht, dass die Aero-Oberläche und das Windows Vista System geschützt sind.
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| Windows Vista's About Box mit mehr Text als bisher. |
Endlich ist unter Windows Vista ein Autorun-Manager eingebaut worden, unter dem man einstellen kann, was von selber starten soll und was es tunlichst vermeiden soll. Sowas fehlt seit Windows 95!!
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| Das neue Modul AutoPlay unter Windows Vista 5308. |
Sogut wie gleich geblieben ist die Eingabeaufforderung, seit NT 3.1 ist sie oberflächentechnisch genauso übernommen worden von Version zu Version. Natürlich bekam sie auch im Laufe der Zeit neue Funktionen und Befehle, sah aber bis auf Windows-Versionsangabe immer gleich aus.
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| Command Prompt unter Windows Vista aka Windows (NT) Version 6.0.5308. |
Schlusswort zu Windows Vista Build 5308:
Windows Vista Build 5308 ist auf dem richtigen Weg, aber es wird noch weiter und schwerer Weg. Viele Teile hängen sich gerne mal auf oder reagieren eine zeitlang gar nicht mehr. Schnell ist das System auch nicht, aber das war ja zu erwarten, aufgrund der immensen Hardwareanforderungen von Windows Vista, die im Laufe der Zeit immer weiter durchsickerten: 1 GB RAM und eine DX9-Grafikkarte + Prozessor mit 2 GHz scheinen sehr sinnvoll zu sein, um Vista nicht zu Ruckelorgie verkommen zu lassen.