Microsoft Windows 95!

System: 16/32-Bit Betriebssystem
Preis: 200 € Vollversion/ 100€ Update
Datenträger: 3 1/2'' - Disketten und CD

Windows 95 war für Microsoft eine sehr schwere Geburt. Schon im Jahr 1993 wollte Microsoft "Chicago" auf den Markt bringen, aber die Einführung der neuen Oberfläche und die Stabilitätsprobleme bereiteten Microsoft große Sorgen. Mitte 1995 machte Microsoft eine große Werbekampagne und sie war auch ein Erfolg. Windows 95 wurde sehr oft verkauft, aber es dauerte bis 1997, bis es Windows 3.11 als meist installiertes Windows überholte. Dann begann der Siegeszug des "32-Bit"-Betriebssysteme durch sehr gute Programme wie Office 95 und Internet Explorer 4.

Der Bootbildschirm eines Windows95B/C-Systems, erkennbar am "Microsoft Internet Explorer"-Schriftzug.

Windows 95 wurde komplett überarbeitet! Die strikte Trennung durch die ganzen Manager wird aufgehoben: Programm- und Datei-Manager werden durch den Explorer und den Desktop ersetzt, Druck-Manager wird durch den Ordner Drucker ersetzt. Nach dem Start von Windows 95 ist unten eine Leiste, die sogenannte Task-Leiste, mit der Schaltfläche "Start". Der Menü-Eintrag "Programme" im Start-Menü entspricht den alten Windows 3.xx-Programmgruppen.

Der neue Desktop mit der Taskleiste und dem geöffneten Startmenü:

Da Windows 95 ein 32-Bit-Betriebsystem ist, werden endlich lange Dateinamen zum Speichern von Dateien und Ordnern unterstützt, es braucht keine Real-Mode-Treiber für CD-ROM, da es eigene Treiber gibt. MS-DOS ist komplett in Windows 95 integriert und ist intern "MS-DOS 7.0" bei Windows95(A) und "MS-DOS 7.1" bei Windows 95B+C.

Das Microsoft-Tool "MSD" erkennt als Betriebssystem "MS-DOS 7.00":

Von Windows 95 gibt es sage und schreibe 4 verschiedene Versionen: Die im August erschienene Version "Windows 95", Anfang 1996 kam das "OEM-Release 1" auf den OEM-Markt und hieß "Windows 95A". "Windows 95B (OSR2)" kam Ende 1996 auf den Markt und bot einiges an neuen Eigenschaften. FAT32-Support für größere Festplatten-Partitionen und erste Ansätze einer USB- und AGP-Unterstützung. "Windows 95B (OSR2.1)" kam Anfang 1997 auf den Markt und hatte einige minimale Verbesserungen bei der USB- und AGP-Unterstützung. In "Windows 95C (OSR2.5)" von Anfang 1998 wurden die beiden Punkte wieder mal überarbeitet und auch der Internet Explorer 4.0 ist bereits integriert, so wie später in Windows 98.

Eine der Versionen von Microsoft Windows 95 (hier die Ursprungs-Version 4.00.950):

Windows 95 sorgte vor allem durch ein Feature großes Aufsehen: Plug and Play! Durch Plug and Play (Einbauen und loslegen) soll es die Hardware-Erkennung und Installation deutlich vereinfachen, Betonung soll! Wird eine Soundkarte eingebaut, erkennt Windows 95 die neue Komponente und installiert die Treiber automatisch, wenn es keinen Treiber für die Komponente gibt, kommt ein Dialog zum Suchen nach Treibern auf Diskette, CD oder Festplattenordnern. Im Laufe der Versionen A,B und C wurde das auch verbessert, war aber immer noch fehleranfällig. Heutzutage ist das in Windows 98SE, ME, NT 5.0 und XP sehr ausgereift und macht kaum noch Probleme. Windows 95 erfordert keine High-End-PCs, es läuft bereits ab einem simplen 386SX-Prozessor mit 4 MB Ram und 50 MB Festplatte. Ab einem Pentium 166 mit 32MB Ram würde ich allerdings Windows NT 4.0 oder Windows 98 empfehlen. Nostalgiker wie ich können auch noch den alten Programm-Manager und Datei-Manager starten und so für ein bisschen 3.1-Feeling sorgen. Ganz wie Windows 3.1 wird es allerdings nicht aussehen, da die Fensterbedien-Schaltflächen (Schließen, Minimieren, Maximieren) leider von Windows 95 sind.

Der aktivierte Programm-Manager in Windows 95 mit Programm-Gruppen, die Windows 95 erstellt:

Mit Windows 95 wurde auch DirectX entwickelt. Durch DirectX können Programme und vor allem Spiele besser die eingebaute Hardware nutzen. Die ersten 2 Versionen waren nicht sehr bekannt und kaum Programme nutzen DirectX-Technologie. Erst mit DirectX 3.0 im Jahr 1997 kamen viele Spiele auf den Markt, die dieses Programm (Spiele-API) zwingend voraussetzen! DirectX 4.0 ist nie erschienen und mit Version 5.0 Ende 1997 wurden auch 3D-Beschleinigerkarten durch Direct3D besser unterstützt. Aber der Zahn der Zeit ging auch an Windows 95 nicht vorbei, die letzte Version für Windows 95 ist 8.0. Daher wird es von der Spieleindustrie nicht mehr ernst genommen. Inzwischen ist DirectX 9.0c für Windows98+ erhältlich. Aber nicht nur durch DirectX ist Windows95 um einiges Multimedia-tauglicher als Windows 3.1x. "Video für Windows" ist bereits integriert und es bietet einen schönen CD-Spieler. Ab Windows 95B kann es sogar durch Active-Movie 1.0 die MP2-Dateien abspielen. MP3 wird erst ab Windows 98 SE direkt unterstützt, durch Updates aber auch mit Windows 95 (alle Versionen)! Windows 95 kann Avi's abspielen, ab Windows 95B standardmäßig auch MPEGs! Der neueste Internet Explorer für Windows 95 ist Version 5.5 SP2 und der neueste Windows Media Player ist Version 6.4 oder Version 7.1 EUR Edition.

Die Installation von DirectX 8.1 schlägt auf einem Windows 95-System fehl

Installation von Windows 95 (THX to: dancle für Screenies):

Die Installation von Windows 95 unterscheidet sich stark von einer normalen Windows 3.xx-Installation, da Windows 95 zum ersten Mal ein Betriebssystem ist, und keine 16-bit-Oberfläche von DOS, aber auch Win95 basiert noch auf MS-DOS in Version 7.0. Installieren kann man Windows 95 von DOS aus oder direkt von Windows 3.xx.

Der neue Willkommensbildschirm vom Windows95-Setup.

Direkt der Willkommensbildschirm unterscheidet sich stark vom Windows 3.1-Setup. Der Assistent wird durch ein Klick auf Weiter vorbereitet.

Nachdem der Assistent geladen wurde, wird es ernst!

Nachdem der Assistent geladen wurde, werden die Systeminformationen abgefragt, wo z.B. Windows 95 installiert werden soll und wer es installiert. Erst danach geht das Setup weiter.

3 Phasen während der Installation, die 1. Phase geht schnell vorbei.

Nach Eingabe der benötigten Informationen wird Windows 95 sich auf dem gewünschten Pfad auf der Festplatte breitmachen :-).

Hier soll z.B. nach "C:\Win95B" installiert werden.

Neu in Windows 95 sind 3 vordefinierte Optionen sowie benutzerdefiniert beim Setup. Laptop beinhaltet extra Komponenten für tragbare Computer.

Windows 95 standardmäßig oder anders installieren lassen.

Ebenfalles neu in Windows 95 ist die integrierte Hardwareerkennung. In Windows 95 kann man noch die Suche vorher einschränken oder alle Hardeware erkennen lassen, ab Windows 98 ist dies nicht mehr möglich.

Die Hardwareerkennung sollte nicht unterbrochen werden

Wie in Windows 3.1 kann man auch in Windows 95 die gewünschten Komponenten installieren lassen. Allerdings kann man die Windows-Hilfe ab Win95 nicht mehr deinstallieren.

Wie früher:Optionale Komponenten nicht installieren lassen.

Nach Festlegen der optionalen Komponenten wird Windows 95 das kopieren der Dateien vorbereiten und mit Klick auf weiter werden alle benötigten Dateien nach C:\Win95B kopiert. Auf neueren PCs wie PII geht das auch recht zügig, auf einem 386er kann das sehr lange dauern.

Windows 95-Setup mit eingebauter Eigenlob und Werbung.

Wenn alles kopiert wurde, wird Windows 95 neugestartet und die Komponenten sowie Zusatz-Hardware (nicht Plug and Play-fähige) erkannt und installiert.

Vorletzter Neustart beim Windows 95-Setup.

Danach wird Windows neugestartet und die Plug & Play Komponenten werden gesucht und erkannt.

Plug & Play Komponenten-Erkennung

Wenn dies erfolgreich abgeschlossen wurde, werden die Windows 95-Komponenten eingerichtet. Zuerst wird die Systemsteuerung eingerichtet, die Programme im neuen Menü Start, die Windows-Hilfe und MS-DOS-Einstellungen.

Einrichten der gesamten Komonenten von Win95

Nach den MS-DOS-Einstellungen wird zum ersten Mal seit dem letzten Neustart wieder ein Eingriff benötigt. Die Systemzeit muss bestätigt werden.

Datum und Uhrzeit wollen gerne eingestellt werden.

Zu guter letzt möchte Windows 95, wenn vorhanden, einen Drucker installieren. Wer keinen installieren will oder keinen Drucker hat, kann dies auch einfach abbrechen

Nur in Windows 95: Während des Setups einen Drucker einrichten.

Nach dieser Einrichtung des Druckers ist Windows 95 fertig konfiguriert und ist bereit zum letzten Neustart. Windows 95 ist dann einsatzbereit.

Schon wieder neustarten, diesmal ist es aber der letzte Neustart.

Danach sieht man den Bootbildschirm von Windows 95 zum ersten Mal im normalen Design von Windows 95B (wenn A oder Ur-Version installiert wurde, dann ohne Schriftzug "Microsoft Internet Explorer").

Windows 95 wird gestartet...

Danach erscheint ganz kurz ein Dialogfeld, welches anzeigt, dass die Konfiguration von Windows 95 vervollständigt ist. Jetzt kann man Windows 95 endlich nutzen und einrichten. Schließlich fehlen noch DirectX 8.0 und IE 5.5 sowie Media Player 6.4 oder WMP 7.1 EUR Edition um einigermaßen aktuell zu sein.

Endlich wird alles vervollständigt, paar Sekunden später ist Win95 nutzbar.

Schlusswort zu Windows 95:

Wir haben Windows 95 vieles zu verdanken. Plug and Play sorgte für einfache Hardware-Installation, endlich konnte man lange Dateinamen so wie im teuren Windows NT verwenden. Die neue grafische Oberfläche ist zwar Geschmackssache, ist aber der Anfang einer neuen Ära von Microsoft Windows. Zum Arbeiten kann ich Windows 95 auf Rechnern bis Pentium III sehr empfehlen, es werden sehr viele Komponenten unterstützt, nur mit ganz neuen Programmen, Spielen und Hardware-Geräten (ab ca. 2001) kommt Windows 95 nicht mehr zurecht, aber bei älteren PCs spielt das keine große Rolle, da sie eh zu langsam sind für neue Programme.

Zu Windows 3.1 - Zurück zur Windows-Übersicht - Zu Windows 98