Microsoft Windows NT 3.50!

Gut ein Jahr nach dem ersten Windows NT, Version 3.1, kam das erste Update auf NT 3.5 auf den Markt, welches unter dem Namen Daytona entwickelt wurde. Die Build-Zahl wurde von 511 auf 807 erhöht. Nachdem Windows NT nicht gerade oft installiert wurde (ca. 300.000 verkaufte NT3.1-Versionen), wurde am neuen NT vor allem an Stabilität und Kompatibilität zu DOS, 3.1 und 32-Bit-Programmen gearbeitet. Windows NT 3.50 hatte viele Neuerungen, die später in Windows 95 und NT 3.51 übernommen wurden. Dateinamen von 256 Zeichen Länge unter dem FAT16-Dateisystem waren das erste Mal im September 1994 erlaubt. Das Modul Anzeige in der Systemsteuerung erlaubt das schnelle Wechseln der Auflösung, ohne spezielle "Auflösungssoftware" des Grafikkarten-Herstellers. Auch hat Windows NT 3.50 eine viel größere Programmunterstützung. Es gibt das erste 32-Bit WinZip für NT 3.5, Office 4.2 32-Bit und auch ein 32-Bit-Paint Shop Pro. Optisch hat sich fast nichts getan, die Programm-Manager-Shell ist nach wie vor Standardmäßig installiert. Mit NT 3.5 wurde auch die 1-Million-Grenze an Installationen überschritten. Aber der Durchbruch für NT kam erst mit dem nächsten Update auf 3.51.

WinZip in seiner letzten Version für NT 3.5, Version 6.1:

Wegen der alten Oberfläche von Windows 3.1x und den damit verbundenenen strikten Trennung zwischen Programm- und Datei-Manager geriet Microsoft vermehrt unter Druck und bekam Kritik, aber selbst der Nachfolger hatte noch die gleiche Oberfläche, sehr zur Freude der 3.1x-Fans. Aber im Innern ist die NT-Technologie denen von Windows 3.1 deutlich überlegen. NT ist von Grund auf neu programmiert worden und hat daher entsprechend wenig Altlasten, die das System ausbremsen könnten.

Windows NT 3.50 mit dem Programm-Manager von Windows 3.1x:

Die Systemvorrausetzungen sind für heutige (2003) Verhältnisse sehr gering, aber in Zeiten von 300MB-Festplatten, 8MB RAM und 386ern/486ern als meist installierte PC's doch sehr heftig, daher wurde auch NT nicht sehr oft verkauft: Ein 386er mit 25 MHz oder ein 486er mit 33 MHz, 90 MB Festplatte und 12 MB RAM waren doch sehr heftig. Und mit diesen Minimal-Konfigurationen lief NT schon auf dem letzten Loch, ein 486er mit 66MHz und 16MB RAM waren empfohlen, aber nicht sehr verbreitet und teuer.

Die Anzeige, zum ersten Mal in NT 3.5 erschienen:

Der Datei-Manager unterstützt das Jahr 2000 ohne Probleme, nicht wie die 16-bit-Windows. Wie alle NT-Versionen unterstützt NT viele Benutzer durch den Benutzermanager, auch der Bootmanager ist wieder mit dabei, mit dem man verschiedene Windows NT-Versionen starten kann, sowie ein DOS-basiertes Windows. Technisch ist Windows NT 3.50 hoffnungslos veraltet: kein FAT32, aber NTFS; kein USB, Firewire, DSL ohne Router, AGP nur mit Matrox-Karten G200 und G400.!

Der gleiche Datei-Manager wie in allen NT 3.x-Versionen, gut zu erkennen die Jahr-2000-Kompatibilität:

Quicktime für Windows, 32-Bit-Version, erfordert eigentlich NT 3.51, aber es läuft auch unter NT 3.50:

Installation von Windows NT 3.50:

Aufgrund von Ähnlichkeiten zur NT 3.51-Installation, ist die Anweisung in NT 3.51 nachzulesen.

Schlusswort zu Windows NT 3.50:

Windows NT 3.50 wurde sehr selten verkauft und daher auch schwer an diese Version heranzukommen. Auf neueren Systemen als einem Pentium I 233 lässt sich NT 3.5 nur mit einem Patch der "initial.in_" installieren. Auch die Programm-Vieltfalt ist nicht berauschend. Wenige 32-Bit Programme wie Quicktime for Windows, Paint Shop Pro und ein Office 4.2 starten unter NT 3.5. Es ist also nur was für Fans der 3.1-Oberfäche und für Sammler.

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