Microsoft Windows XP!

System: 32-Bit Betriebssystem
Preis: 250 € Vollversion/ 99€ Update
Datenträger: CD-ROM

Nur 1 Jahr nach Windows ME und 2 Jahre nach Windows NT 5.0 kam 2001 ein weiteres Update für Windows auf den Markt. Windows XP ist aber trotzdem für Microsoft ein historischer Moment. Denn im zweiten Versuch gelang es ihnen die beiden Windows-Reihen von Windows 9x/ME und Windows NT in einem Windows zu vereinen. Von nun an wird es nur ein Windows geben, dass aber in verschiedenen Editionen auf den Markt kommen wird. Bei XP gibt es eine Home-Version und die eigentliche NT-Version Windows XP Professional.

Der Startvorgang eines Windows XP Home Edition ohne Service Pack oder mit SP1(a)

Der Bootbildschirm ändert sich zum ersten Mal durch das Installieren eines Service Packs. Das SP2 vom August 2004 entfernt die Unterscheidung zwischen XP Home Edition und XP Professional endlich, hätte eigentlich direkt beim Release so sein sollen, aber Microsoft merkt sowas immer Jahre später :-). Durch die große Werbekampagne und lange Vermarktungzeit von über 6 Jahren wurde Windows XP sehr oft verkauft und hat selbst 2009 noch Marktanteile von über 50%. Es gibt ja auch keine Konkurrenz ala Windows ME 2.0. Windows XP bietet auch einige Veränderungen im gewohnten Windows-Erscheinungsbild. Die neue Oberfläche Luna verwandelt Windows in ein kindgerechtes Aussehen mit einem gewissen Knallbonbon-Effekt. Auch die sonstigen Symbole sehen nicht gerade sehr so aus, als wenn die von einem ernsthaften Büro-Betriebssystem stammen. Aber man kann sie ja abstellen oder mit StyleXP auch verändern. Windows XP MCE 2005 führt dagegen ein modernes Design ein, welches auch für das normale XP erhältlich ist.

Die neue, optisch stark veränderte, Systemsteuerung von Windows XP

Da aber diese Version von Windows NT ja auch für Spieler und Multimedia gut geeignet sein soll, was NT bis 5.0 ja nicht so war, mussten viele Veränderungen am Kernel und so vorgenommen werden. Es gibt jetzt zum Beispiel einen Kompatibilitätsmodus mit Optionen bis Windows 95. Alte DOS-Spiele und Windows 3.x-Spiele werden aber wohl nicht unter Win XP zum Starten gebracht werden. Außerdem muss man vor dem Update auf Windows XP überprüfen, ob alte Hardware vorhanden ist und ob die von Windows XP unterstützt wird.

Die Systemeigenschaften von WinXP mit SP3 zeigen auch, dass ich einen 2.13 GHz-Prozessor verwende, als erstes Windows.:

Windows XP bietet leicht verbesserte Systemeigenschaften, eine Systemwiederherstellung wie in Windows Millennium Edition, die allerdings ziemlich an Speicherplatz und an der CPU-Auslastung nagt, daher für PII oder älter empfehlenswert dies abzuschalten. Die Automatischen Updates können ebenso deaktiviert werden, wenn man das denn möchte.

Der Windows Media Player 9 (upgedatet) im Classic-Windows-Design sieht aus wie unter Windows ME

Windows XP hat den Internet Explorer 6.0 dabei, einen Windows XP-exklusiven Windows Media Player 8 und DirectX 8.1. Mit dem Service Pack 2 wird auf den IE 6.0 SP2, WMP9 und DirectX 9.0c aktualisiert. Dieses Windows hat sogar eine CD-R/RW Brennfunktion ins Betriebssystem integriert. Zieht man im Explorer eine Datei auf das Brenn-Laufwerk wird die auf die CD gebrannt. Trotzdem sollte man aber auf ein Brennprogramm wie Nero nicht verzichten, da XP von sich aus keine VCD's erstellen kann. Windows XP hat auch höhere Hardwarevorrausetzungen: Während 98SE noch auf einem 486 startete, Win NT 5.0 mit nem simplen 133er Pentium und ME auf einem 150MHzler startete, braucht Windows XP mindestens 233MHz und 64MB RAM laut Microsoft.

Da mir weder das Classic-Design nocht das Luna-Theme gefällt habe ich das Longhorn-Theme raufgespielt

Das Service Pack 2 vom August 2004 aktualisiert viele Elemente von Windows XP und fügt auch einige neue Features hinzu. Der Internet Explorer 6.0 wird auf SP2 erhöht und erhält nun einen PopUp-Blocker und auch die ganzen bisherigen Updates sind mit enthalten. Der Media Player 8.0 wird auf Version 9.0 Build 3250 erhöht. Das Service Pack 3 ist seit Mai 2008 verfügbar und wird das letzte Service Pack für Windows XP sein. Es enthält keine großartig neuen Produkte, lediglich MMC 3.0, Windows Installer 3.1 und andere kleinere Programme wurden integriert. Seit Oktober 2004 gibt es für Windows XP ein weiteres Update: Windows Media Player 10 ist ausschließlich für Windows XP erhältich und es ist empfohlen, das SP2 vorher installiert zu haben, aber er startet auch ohne ein Service Pack. Seit Februar 2005 ist eine aktualisierte Version vom Windows Media Player 10 erhältlich, die Build-Nummer ist von 3646 auf 3802 erhöht worden, genauere Änderungen sind noch nicht bekannt, es wurde aber wohl ein Hotfix integriert. Durch ein weiteres Hotfix seit August 2007 wird die Buildnummer auf 4058 erhöht. Falls noch der WMP9 eingesetzt wird, gibt es das neueste Update auch für den 9er unter Windows NT 5.0/XP, die Buildnummer erhöht sich auf 3367. Seit Anfang 2007 gibt es den Windows Media Player 11.0 für Windows XP und ist dabei eine leicht veränderte Version von der Version, die in Vista RC2 enthalten war. Ebenfalls neu ist für Windows XP SP2+ der Internet Explorer 7.0 seit Ende 2006. Dieser ersetzt den langsam alt gewordenen IE 6.0 aus dem Jahr 2001.

Windows Media Player 11 ist auch für Windows XP ab SP2 erhältlich

 

Der Internet Explorer, Version 6.0 ist im Laufe der Zeit auch immer mehr vom neuen Firefox verdrängt worden. Also musste Microsoft handeln und veröffentlichte im Laufe der Jahre mehrere Updates. Mit dem SP2 kam der IE auf Version 6.0 mit SP2, welches aber nur geringe Verbesserungen brachte. 2006 erschien dann das erste Major-Update seit 2001: Internet Explorer Version 7.0 mit einem komplett neuen Aussehen und neuem Namen: Windows Internet Explorer statt Microsoft Internet Explorer. Es wurde mehr auf Sicherheit Wert gelegt und mehr Benutzerkomfort. Der Benutzer kann jetzt sogar Tabbed Browsing nutzen, aber dieses ist auch komplett abstellbar, wenn man den alten Modus mit Fenstern nutzen möchte. Internet Explorer 8.0 kam dann Anfang 2009 und hat endlich den ACID2-Test bestanden und hält sich mehr an Webstandards als jede andere Version des Internet Explorers. Marktanteilmäßig hat er Anfang 2010 den 6.0er und den 7.0er überholt, unter anderem dank Windows 7, welches sich prima verkauft. Internet Explorer 9.0 soll auch noch 2010 kommen, nur wohl nicht mehr für Windows XP.

Der neue Internet Explorer 8.0 in seiner Version für Windows XP, erkenntbar am fehlenden Aero.

Hinzugekommen ist eine wesentlich einfachere Firewall-Verwaltung, ein komplettes Sicherheitscenter mit Firewall-, Antiviren-Programm-Einstellungen, und AutoUpdate-Einstellungen. Allerdings gibt es auch Kompatibilitätsprobleme mit diesem SP2, das einige Programme gar nicht mehr (DivX bis 5.2.0) oder mit einigen Problemen starten. Verbessert hingegen wurde die Wireless-Lan-Verwaltung mit Netzwerkkonfiguration mit Auswahl des jeweiligen Funknetzes. Inzwischen gibt es keine Programme mehr, die nicht mit Windows XP SP2 Probleme haben, es sei denn sie unterstützen Windows XP generell nicht mehr.

Ein Teil des neuen Windows-Sicherheitscenters in Windows XP SP2.

Das Startmenü hat unter Windows XP die größten Änderungen erleiden müssen. Es ist in zweit Teile geteilt: Die rechte Seite ist das normale Startmenü von früher mit geringen Veränderungen und auf der linken Seite sind die letzten aufgerufenen Programme in einer Übersicht. Über beiden Menüs ist der Benutzername und das Avatar des Benutzers. Denn im Anmelde-Screen muss man nicht mehr wie in älteren NT-Versionen Strg+Alt+Entf drücken um sich anzumelden (man kann dies auch einstellen), sondern einfach auf seinen Benutzernamen klicken. Aber das Startmenü kann man den alten Stand von ME bringen. Aber XP hat auch einige Nachteile in der Benutzführung: zu viele Assistenten, z.B. in der Suche, machen Windows für erfahrene Benutzer zu kompliziert und die Abschaltung ist sehr gut versteckt. Da hätte MS vor allem bei der Update-Version achten sollen, das bekannte Windows-Nutzer das System installieren wollen, und diese Assistenten nicht brauchen werden.

Das neue Startmenü von XP ist standardmäßig geteilt in 2 Spalten und gewöhnungsbedürftig:

Installation von Windows XP: (THX to dancle for Screenshots)

Windows XP wird wie gewohnt mit Hilfe der Boot-CD oder der winnt(32)-Dateien installiert. XP Home kann dabei nur von Windows 98 oder ME und NICHT von älteren NT-Versionen aus upgedatet werden. Dazu ist Windows XP Professional (NT Workstation 5.1) zuständig. XP Home Edition ist marketing-technisch gesehen der ME-Nachfolger, aber im Kern ein NT mit weniger Funktionen. Nachdem man das Setup gestartet hat, sieht man den Willkommensbildschirm von Windows XP:

Der bekannte Willkommensbildschirm mit einem Fehler: Was ist denn Microsoft (R) XP?? Windows XP?

Mit der Eingabetaste geht es weiter bei der Installation, es sei denn Sie möchten mit "R" ein vorhandenes XP reparieren oder das Setup beenden. Danach wird direkt nach der Partition gefragt, wo man denn XP installieren möchte. Das Standard-Verzeichnis ist bei einer Boot-CD-Installation wie hier immer "Windows".

Noch keine Partition erstellt? Dann erstellen wir halt eine.

Auch Windows XP bietet dann die Möglichkeit FAT(32) oder NTFS zu benutzen. NTFS ist nach wie vor in Version 5. Fat32 wird erst bei Festplatten größer als 2GB angeboten. NTFS dagegen immer. Da ja nicht mehr nach einem Verzeichnis gefragt wird, werden direkt die Dateien nach "Windows" kopiert. Die anderen Ordner werden analog dazu auf der selben Partition angelegt.

Wieder mal wird fleißig kopiert.

Nachdem alles kopiert wurde, wird Windows XP neu gestartet und direkt fällt das neue Design auf, aber es werden die gleichen Vorgänge durchgeführt wie in Windows NT 5.0. Zunächst einmal bereitet Setup alles vor.

Das dauert aber! Noch 39 Minuten für die Installation von XP.

Als nächstes werden die Systemkomponenten und Geräte erkannt und installiert, dies dauert je nach PC sehr lange. Dafür werden meist alle Komponenten fehlerfrei erkannt.

Geräteinstallation von Windows XP im neuen Design.

Wenn dann endlich alle Geräte gefunden und eingerichtet wurden fordert Windows XP sie dazu auf, das Tastaturlayout und/oder die Sprache einzustellen, meist muss nur die Währung auf € gesetzt werden und das amerikanische Tastaturlayout entfernt werden.

Regions- und Sprachoptionen schon während des Setups. Und noch 33 Minuten warten.

Nach der Sprache muss auch die Zeitzone für den Betrieb von Windows XP richtig eingestellt werden, meist ist diese GMT + 01:00 (Berlin).

Stimmen alle Einstellungen? Sieht zumindest so aus.

Danach wird versucht die Netzwerkkarte zu finden und die Netzwerkeinstellungen werden konfiguriert, auch wenn keine gefunden wurde. Windows XP ist fit für DSL, wie aber auch NT 5.0 oder 98 (SE).

Noch 32 Minuten warten und das Netzwerk wird installiert.

Jetzt wo auch das Netzwerk fertig eingerichtet ist kann Windows endlich alle Dateien in den Windows-Ordner kopieren. Dies geht zum Glück schnell vonstatten.

Jetzt wird endlich kopiert und nur noch 26 Minuten braucht unser Setup.

Als nächstes kommt wie in NT 5.0 das Abschließen der Konfiguration. Das Startmenü wird installiert, Komponenten registriert, Systemeinstellungen gespeichert (dauert sehr lange) und die temporären Dateien entfernt. Danach wird unser Windows XP mit integriertem Service Pack 2 neu gestartet.

Noch 2 Minuten bis zum Neustart

Dann wird Windows XP zum ersten Mal richtig gestartet und man bekommt ein Video gezeigt, was zeigen soll, wie multimedial Windows XP doch ist.

Ein Video von ca. 12 Sekunden Länge nach dem Neustart :-)

Wenn das Service Pack 2 integriert wurde, wird man aufgerufen das neue Sicherheitscenter einzurichten und zu optimieren. Ohne Service Pack 2 wird nur Name, Aktivierung und Benutzerkontos abgefragt.

Nur mit Service Pack 2 oder höher: Schutz des Computers nach dem Setup.

Ist das Sicherheitscenter eingerichtet fragt Windows XP, ob man denn sein Windows auch direkt aktivieren möchte, wenn man dies nicht möchte hat man 30 Tage Zeit, sein Produkt bei Microsoft aktivieren zu lassen.

Aktivieren oder nicht? Wir warten lieber noch ein bisschen.

Nach der unbeliebten Aktivierungsabfrage ist unser Windows XP endlich fertig eingerichtet und man kann es nun fast wie gewohnt nutzten. Fast deshalb, weil doch vieles anders ist als in früheren Windows (NT)-Versionen.

Windows XP ist fertig installiert, jetzt kann man damit arbeiten und spielen.

Schlusswort zu Windows XP:

Windows XP ist das neueste der klassischen Windows-Versionen und bietet gute Unterstützung moderner Hardware. Es ist ideal für diejenigen, die sich Windows Vista nicht zulegen möchten, einen schwächeren Rechner besitzen oder noch auf einen neuen PC mit Windows 7 warten wollen. Wer aber noch ältere Programme und Spiele starten möchte, sollte lieber zu 98SE oder ME wechseln (auf entsprechenden Rechnern), wer ein schnelles Windows haben möchte, sollte bei Windows NT 5.0 bleiben oder das Service Pack 3 installieren. Der PC sollte beim Update von 98/ME oder NT 4.0 schnell genug sein, sonst wird XP unerträglich langsam. PIII 1GHz oder schneller wäre schon empfehlenswert.

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